Vorstellung LIS-Studie in Kooperation mit dem Koblenzer Energieversorger EVM
Der Bedarf an öffentlichen Ladesäulen ist deutlich geringer als angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Energieversorgung Mittelrhein (evm).
Der Koblenzer Energieversorger evm hat in einem strukturierten Verfahren ein Ladeinfrastrukturkonzept für die Städte Koblenz, Lahnstein und Bendorf sowie für die Verbandsgemeinde Vallendar erstellen lassen. Das Projekt wurde auf wissenschaftlicher Grundlage durchgeführt und vom Bundesverkehrsministerium mit 50 000 Euro gefördert. „Wir wurden sehr häufig von Bürgermeistern und Landräten auf das Thema angesprochen, wollten aber nicht einfach aus dem Bauch heraus Ladesäulen in die Landschaft stellen“, sagte ein evm-Sprecher auf Anfrage von E&M. „Uns war es wichtig, den Bedarf dort zu decken, wo er tatsächlich existiert“, sekundiert Projektleiterin Claudia Probst, bei evm zuständig für die Betreuung von Kommunen. Um diesen Bedarf zu identifizieren, wertete das auf Mobilitätsberatung spezialisierte Unternehmen Ecolibro eine Vielzahl von Daten aus. Dabei wurde etwa für jeden einzelnen Straßenzug ermittelt, wieviele Haushalte es gibt, wo sich Parkplätze und Garagen befinden und wo bereits Lademöglichkeiten existieren. Im nächsten Schritt ging es um eine Abschätzung bei der Anzahl der Elektrofahrzeuge in 5, 10 und 15 Jahren. Claudia Probst: „Wir haben hier die Sinus-Milieustudie zurate gezogen, die Aufschluss darüber gibt, wie sehr die jeweilige Bevölkerungsschicht an Traditionen festhält, einer Modernisierung offen gegenübersteht oder sich neu orientiert.“ Anhand dieser Grundorientierungen und der jeweiligen sozialen Lage lasse sich die Bereitschaft für einen Umstieg auf E-Mobilität recht zuverlässig berechnen.
v.l.: evm-Pressesprecher Marcelo Peerenboom; Ulrich Elsenberger, Bereich Strategie der evm; Ecolibro-Gründer und Studienautor Michael Schramek; evm-Projektleiterin Claudia Probst (Bildquelle: evm/Thomas Frey)
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